Hochwasser
Die Entstehung von Hochwasser hängt im Wesentlichen vom fallenden Niederschlag und dem daraus entstehenden Abflussprozess ab, d. h. vom sogenannten „Niederschlag-Abfluss-Prozess“ (NA-Prozess). Dabei lässt sich der Abflussprozess in weitere Teilprozesse wie z. B. die Abflussbildung, die Abflusskonzentration und den Wellenablauf am Gewässer differenzieren.
Sobald der Niederschlag aus der Atmosphäre die Erdoberfläche berührt, kann durch Infiltration ein Teil in den Boden versickern, wird zwischengespeichert und trägt zur Bildung von Grundwasser bei. Ein weiterer Anteil verdunstet direkt an der Erdoberfläche oder durch Pflanzenverdunstung. Der restliche Niederschlag fließt über die Bodenoberfläche als Oberflächenabfluss oder unterirdisch zeitversetzt als Zwischenabfluss dem Gewässer zu (s. Abbildung 1, UBA 2006).
Hier finden Sie die aktuelle Version der Hochwasserschutzfibel
Insbesondere lang anhaltende, großflächige Dauerregen bei mit Wasser vorgesättigtem Boden, z. B. durch eine Regenvorperiode oder Bodenfrost sowie kurzzeitige, kräftige Starkniederschläge – die für eine Versickerung in den Boden benötigte Zeit ist zu gering – stellen die Hauptauslöser für Hochwasser an Gewässern dar, da infolge beider Niederschlagsarten fast der gesamte Niederschlag in das Gewässer eingeleitet wird. Übersteigt der aus dem NA-Prozess resultierende Wasserstand bestimmte Schwellenwerte am Gewässer oder ist die Kapazität des Gewässerbettes sogar ausgeschöpft, sodass es über seine Ufer tritt, kommt es zu Überschwemmungen. In diesem Kontext spricht man dann im Allgemeinen von „Hochwasser“.
Literaturempfehlung UBA (2006): Was Sie über vorsorgenden Hochwasserschutz wissen sollten. Dessau: Umweltbundesamt (UBA).
Hochwassergefahrenkarten
Gefahren- und Risikokarten: Hier finden Sie herunterladbare Kartenblätter Ihrer Region
Hochwasserrückhaltebecken
Im Rahmen der Aufgabe „Ausgleich der Wasserführung“ betreibt die Gewässerunterhaltung des Aggerverbandes im Verbandsgebiet zur Zeit 19 Hochwasserrückhaltebecken (HRB).
Hochwasserrisikomanagement
Das Hochwasserrisikomanagement (HWRM) verfolgt in erster Linie das Ziel, die Risiken hochwasserbedingter nachteiliger Folgen auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe, wirtschaftliche Tätigkeiten und erhebliche Sachwerte zu reduzieren.
Hochwasservorbeugung
Extreme Niederschlagsereignisse haben in den letzten Jahren im mitteleuropäischen Raum zu Hochwassern mit hohen volkswirtschaftlichen Schäden geführt. Die Auswirkungen dieser Hochwasser waren für viele der privaten Haushalte, zahlreiche Betriebe und für viele der betroffenen Gemeinden ohne Hilfe von außen nicht zu bewältigen.