Südlich der Ortslage Weesbach in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid hat der Aggerverband vor einigen Jahren eine Teichanlage im Tal eines namenlosen Nebengewässers des Wenigerbaches gekauft, um auf dem Grundstück nach Maßgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ökologische Verbesserungen umzusetzen. Aus dem knapp einen Kilometer langen Bach mit einem Einzugsgebiet von weniger als 0,5 km² wurden damals insgesamt sieben angelegte (Fisch-)Teiche gespeist.
Für das Gewässersystem der Brölbäche wurde gemäß verschiedener Studien* bereits ab Anfang der 2000er Jahre nachgewiesen, dass Potentiale für den dauerhaften Aufbau einer selbstreproduzierenden Lachspopulation vorhanden sind. Über die Anforderungen hinaus, die die europäischen Richtlinien an den ökologischen Zustand der Gewässer stellen, sollte daher die Bröl als Lachslaichgewässer entwickelt werden.
Der Derenbach ist nach dem Waldbrölbach das größte Nebengewässer der Bröl und hat daher eine besondere ökologische Relevanz. Somit kommt der Durchgängigkeit des Bachs, insbesondere für Wanderfischarten, eine spezielle Bedeutung zu.
Die Bröl ist für den Fachbereich Gewässerentwicklung des Aggerverbandes ein besonderer Fluss. Mit ihren berichtspflichtigen Nebengewässern Waldbrölbach, Becher Suthbach, Derenbach und Harscheider Bach entwässert sie ein Einzugsgebiet von ca. 220 km² und bietet aus ökologischer Sicht unter anderem ein hohes Potenzial für eine dauerhafte Wiederansiedelung gesunder Lachspopulationen. Dies erkannte auch das Land NRW.
Schon im Jahr 2019 hat der Aggerverband begonnen ein Retentionsraumkonzept für den Unterlauf der Leppe aufzustellen. Auslöser war die Novellierung des Landeswassergesetz (LWG), welche den Ausgleich von kleineren Eingriffen in den Gewässerrückhalteraum über ein sog. zentrales Hochwasserschutzregister ermöglicht.