- Pressemitteilung
Aggerverband verleiht Förderpreis mit Technischer Hochschule im Rahmen des Weltwassertages
Gummersbach. Zum 19. Mal verleiht der Aggerverband in Zusammenarbeit mit der TH-Köln, Campus Gummersbach, seinen Förderpreis im Rahmen des Weltwassertages am 22. März. Prämiert werden in diesem Jahr zwei herausragende Abschlussarbeiten mit einem wasserwirtschaftlichen Bezug.
Die diesjährige Preisverleihung, die in der jüngeren Vergangenheit mehrheitlich in dem Gebäude des Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln stattfand, musste aufgrund der aktuell gegebenen Pandemie-Vorsorge postalisch erfolgen.
Die Preisträgerinnen erhielten eine Urkunde als Auszeichnung Ihrer gleichwertig nebeneinander stehenden Arbeiten sowie jeweils ein Preisgeld in Höhe von 600 €.
Der Aggerverband und die Technische Hochschule hoffen, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können.
Die Preisträgerinnen und die Titel ihrer Arbeiten für 2020 lauten (in alphabetischer Reihenfolge):
Bachelor of Engineering Sarah Khan
Thema: Konzeptionierung einer Phosphor-Recyclinganlage zur
regionalen Klärschlammverwertung
Betreuung: Prof. Dr. Christian Malek (TH Köln, Campus Gummersbach),
Prof. Dr. Michael Bongards (TH Köln, Campus Gummersbach)
Die natürlichen Vorkommen des Nährstoffs Phosphor sind endlich, derzeit nicht vollständig wirtschaftlich abbaubar und außerdem zum Teil durch Uran und Cadmium verunreinigt. Zum Schutz der Phosphorressourcen beinhaltet die im Oktober 2017 in Kraft getretene Novellierung der Klärschlammverordnung eine Rückgewinnungsverpflichtung von Phosphor für kommunale Kläranlagen mit einer Anschlusskapazität von mehr als 50,000 Einwohnerwerten.
In Ihrer Arbeit überprüft Frau Khan die Möglichkeit der kombinierten Verwertung von Klärschlamm mit anderen Abfallströmen in einer P-Rückgewinnungsanlage in Bezug auf die rechtliche und technische Durchführbarkeit. Das Ziel ist dabei insbesondere die Konzeptionierung einer Anlage, die unterschiedliche Stoffströme verarbeiten kann, um eine maximale Flexibilität zu gewährleisten.
Frau Khan hat die Aufgabenstellung in hervorragender Weise bearbeitet. Sowohl die Darstellung des Stands des Wissens, als auch die Konzeptionierung und Projektierung des Phosphorrecyclinganlage übertreffen deutlich die Anforderungen an eine Bachelorarbeit. Die hervorragende Qualität der Arbeit begründet die Prämierung durch den Aggerverband.
Bachelor of Engineering Jasmin Skibba
Thema: Bewertung des Sanierungserfolges und der Schadensentwicklung bei Kanälen in der Wasserschutzzone II in Köln
Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Feldhaus (TH Köln),
Caroline Körner M. Eng. (Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR)
Der Betrieb und die Sanierung von Kanalsystemen in Wasserschutzgebieten unterliegen hohen Anforderungen, da Mängel oder Schäden mit Auswirkungen auf Dichtheit, Betriebs- und Standsicherheit eines Kanalnetzes ein hohes Gefährdungsrisiko von Menschen und Umwelt bergen.
Vor diesem Hintergrund sollten in der Masterarbeit im Kanalnetz der Stadt Köln 50 Haltungen einschließlich der zugehörigen 72 Kanalschächte, die in der Wasserschutzzone II liegen, auf Grundlage optischer Inspektionen hinsichtlich ihres Zustandes von Dichtheit, Betriebs- und Standsicherheit erfasst und beurteilt werden. Aufbauend auf dieser Beurteilung waren Varianten für eine abschnittweise Sanierung zu erarbeiten. Ein Teil der Haltungen wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt saniert. Die Wiederholungsinspektion zeigte jedoch neue Schäden.
Frau Skibba hatte in Ihrer Arbeit zunächst das Ergebnis der durchgeführten Sanierungen bzgl. der ursprünglich gestellten Sanierungsziele zu bewerten. Der im Anschluss vorgestellte aktuelle Zustand der Planungsobjekte (d.h. der Haltungen und Schächte) veranschaulicht die Vorgehensweise bei der Zustandserfassung und Zustandsbeurteilung auf Grundlage einer optischen Kanalinspektion. Die darauf aufbauende Sanierungsbedarfsplanung liefert einen guten Überblick über Art und Kosten der möglichen Sanierungsvarianten.
Die Bewertung der sanierten Haltungen mit erneutem Schadensaufkommen zeigt, dass nicht alle vorher durchgeführten Sanierungsmaßnahmen langfristig erfolgreich waren. Diese Erkenntnis kann für spätere Sanierungen verwendet werden.
Die durchgeführten Untersuchungen besitzen eine große Relevanz für den Aggerverband, da der Verband insbesondere im Bereich der Wiehltalsperre Kanalsysteme innerhalb von Wasserschutzgebieten betreibt. Somit können die in der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse auch bei zukünftigen Sanierungen im Kanalsystem des Aggerverbandes angewendet werden.
Die hervorragende Qualität der Arbeit begründet die Prämierung durch den Aggerverband.
Weltwassertag 2020: Wasser und Klimaschutz
Weltwassertag 2020 am 22. März unter dem Motto „Wasser und Klimaschutz“
Seit 26 Jahren rufen die Vereinten Nationen am 22. März zum Weltwassertag auf. Jedes Jahr übernimmt eine der vielen UN-Agenturen, die mit dem Thema Wasser befasst sind, die Leitung bei der Förderung und Koordinierung internationaler Aktionen für den Weltwassertag.
2020 unterstreichen die Vereinten Nationen mit den drei Appellen „Everyone has role to play“, „We cannot afford to wait“ und „Water can help fight climate change“ die Bedeutung des Trinkwassers auch für den Klimaschutz auf der ganzen Welt.
Neben den UN-Mitgliedsstaaten haben auch einige nichtstaatliche Organisationen, die für sauberes Wasser und Gewässerschutz kämpfen, den Weltwassertag dazu genutzt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf aktuelle kritische Wasserthemen zu lenken wie beispielsweise die Tatsache, dass eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser hat.