Aggertalsperre
Die Aggertalsperre ist eines der bedeutendsten Bauwerke im Oberbergischen Kreis. Die Talsperrenmauer und die angrenzenden Bauwerke wurden 1990 unter Denkmalschutz gestellt. Die Hauptzuflüsse sind die Genkel und die Rengse. Auch heute noch wird der Stausee für viele Freizeitaktivitäten genutzt. Es gibt einen Segelverein, einen Jugendzeltplatz, in unmittelbarer Nähe einen Campingplatz mit einem Bootsverleih und einer Gaststätte. Die Wege um die Talsperre laden zum Fahrrad fahren und Wandern ein. Ein Energieweg informiert, wie Menschen seit Jahrhunderten die Wasserkraft, Wind, Sonne und den Rohstoff Holz nutzen.
Aufgaben der Aggertalsperre
Die Aggertalsperre dient dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseranreicherung sowie der Bereitstellung von Brauchwasser für die Energiegewinnung. Unterhalb der Talsperre befindet sich das Hoch- und Niederdruckkraftwerk der Aggerenergie. Die dort aus Wasserkraft gewonnene Energie beträgt 2,5 GWh im Jahr. Mit dieser Energie können rund 715 Haushalte versorgt und ca. 1.380 Tonnen klimaschädliche CO2-Emissionen eingespart werden.
Vorgeschichte
Bereits in den Jahren von 1900 bis 1904 wurden erste Überlegungen zum Bau einer Talsperre getroffen. Auf Veranlassung des damaligen Landrates des Kreises Gummersbach, Dr. Kirchstein, erstellte Prof. Holz aus Aachen den ersten Entwurf zum Bau einer Talsperre unterhalb der Genkelmündung im Aggertal. Mit der beginnenden Industrialisierung wurden aus einfachen Handwerksbetrieben Industrieunternehmen.
Um den ständig steigenden Energiebedarf decken zu können und die jährlich auftretenden Schäden durch Hochwasser zu verhindern, gründete sich im Jahre 1923 die Aggertalsperrengenossenschaft unter ihrem Vorstand Kommerzienrat Krawinkel, mit dem Ziel, eine große Talsperre im Lauf der Agger oberhalb Dümmlinghausen zu bauen. Die Bauzeit betrug zwei Jahre. Die geschätzten Kosten lagen bei 10,7 Millionen Reichsmark, was heute ca. 66 Millionen Euro entspricht.