Photovoltaik-Flächenanlage auf der Kläranlage Schönenthal
Erneuerbare Energiegewinnung beim Aggerverband
Als erste Kläranlage im Verbandsgebiet hat der Standort Schönenthal eine Photovoltaik-Einrichtung in Form einer Freiflächen-Anlage erhalten. Zur Verfügung standen zwei Teilflächen von insgesamt 1.400 Quadratmetern. Dort konnte eine Anlage mit 270 Modulen und einer Leistung von 99,9 Kilowatt-Peak (kWp) gebaut werden. Die technische Konzeption und Auslegung sowie die Ausschreibung erfolgte mit Unterstützung eines Fachbüros.
Die Modellrechnung hatte ergeben, dass an dem Standort ein jährlicher Ertrag von rund 95.000 Kilowattstunden (kWh) zu erwarten ist. Davon können etwa 67.000 kWh auf der Kläranlage selbst genutzt werden. So lässt sich mit Betriebsaufnahme ab Herbst 2022 rund ein Viertel des jährlichen Stromfremdbezugs kompensieren. Bei der Planung 2021 ging die Abteilung davon aus, dass sich die Anlage innerhalb von zwölf Jahren amortisieren würde. Angesichts der steigenden Energiepreise dürfte die tatsächliche Zeit hin zum wirtschaftlichen Betrieb lediglich zwischen sechs und zehn Jahren liegen.
Die 30 Kläranlagen des Aggerverbandes verbrauchen jährlich knapp 13 Millionen Kilowattstunden Strom. Rund die Hälfte davon kann momentan in Blockheizkraftwerken aus dem anfallenden Faulgas erzeugt werden, die andere Hälfte ist zuzukaufen. Deshalb sucht der Verband seit 2021 geeignete Flächen für Photovoltaik-Anlagen, um die Eigenerzeugungsrate von Strom weiter zu steigern. Die Dachflächen an den Kläranlagen-Standorten sind dafür meistens zu klein oder kommen aufgrund der Statik nicht in Frage. Aus diesem Grund wurde in Schönenthal die erste PV-Anlage als Freiflächenanlage realisiert.